In der Schokoladenfabrik von Halloren in Halle werden Träume wahr. Ein österreichischer Künstler hat hier einen Raum geschaffem, wo wirklich alles aus Schokolade ist – selbst das Sofa.

Ein Mann zum Anbeißen findet sich neuerdings im Schokoladenmuseum in Halle. Dort hat der Gründer von Deutschlands ältester Schokoladen-Fabrik, Ernst David, ein Denkmal bekommen – in Lebensgröße und zuckersüß. Denn der Halloren-Mann besteht aus 120 Kilogramm purer Schokolade. 

Er ist die Hauptattraktion des umgebauten Schokoladenzimmers, das sich am Freitag wieder für Besucher eröffnet. „1,5 Tonnen Schokolade stecken in diesem Raum“, verrät Gerhard Petzl, österreichischer Bildhauer und Chef-Chocolatier in Sachen Schokozimmer. Es ist die Nachbildung des Arbeitszimmers von Ernst David, der das Schokoladenunternehmen 1879 gemeinsam mit seinem Bruder übernommen und groß gemacht hatte.

Das Schokoladenzimmer in Halle ist ein Paradies für Fans der Kakaobohne

Wenn der 43-jährige Schoko-Künstler in das halbfertige Arbeitszimmer tritt, dann hängt nicht etwa der beißende Geruch von frischer Farbe in der Luft. Es duftet mild nach Schokolade. Weiße und Zartbitter, Vollmilch und ihre verschiedene Gemische. Doch davon dürfen sich Petzl und sein Team nicht ablenken lassen. Denn der Endspurt steht an: Nach dem 200 Kilo schweren Schoko-Sofa und einem Ofen mit flackernder weißer Schokolade, die schon fertig im Raum stehen, bekommen bis zur Eröffnung am Freitag noch ein Teppich und ein Cembalo – eine Art Zupfinstrument – den letzten Feinschliff.

Die Möbel anknabbern dürfen Besucher übrigens nicht – eine Glasscheibe trennt sie von den kostbaren Ausstellungsstücken. Schokoladen-Künstler Petzl legt derweil eine kurze Pause ein und steckt sich ein paar Schokosplitter in den Mund, natürlich aus 100 Prozent Kakao. „Schokolade ist mein Leben“, sagt er und lacht. „Ich träume sogar davon.“ (mz)